Der Politikwissenschaftler und Journalist Andreas Lobe lernte den Umgang mit digitalen Technologien von seinem Vater, einem Infortmatiklehrer. Als Journalist gewann Lobe mehrere Auszeichnungen. In seinem Buch "Mach das Internet aus, ich will telefonieren" erzählt er Geschichten aus der digitalen Steinzeit.
Deutschland, in einer anderen Zeit. Homeoffice hieß Teleheimarbeit, Fernsehonkel Manfred Krug warb für die T-Aktie, und in den Wohnstuben der Republik stand eine pralinenschachtelgroße Box, die das Tor zur neuen Welt öffnete: das Modem. Das Internet war teurer als die Sexhotline und nicht mehr als ein aufgemotzter Bildschirmtext, aber für Digital Natives war es auch eine Verheißung. Man konnte surfen, ohne durch heftige Shitstorms segeln zu müssen. Nachrichten ungelesen im Postfach lassen, ohne gleich für tot erklärt zu werden. Und Webseiten besuchen, ohne dabei verfolgt zu werden. Adrian Lobe kehrt in seinem Buch in die digitale Steinzeit der 90er und frühen Nullerjahre zurück.
Ich kann mich noch an die ersten Schritte im Internet erinnern. Die einzige Möglichkeit war CompuServ, AOL gab es noch nicht. Und so musste ich mich vom Münsterland aus über einen Knoten in Frankfurt einwählen, was als Ferngespräch pro Stunde mal eben mehr als 60.- Mark gekostet hat. Also hat man sich eingewählt, die Internetseiten kopiert, ausgeloggt, und dann gelesen. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das Buch "Mach das Internet aus, ich will telefonieren" bringt da so manche Erinnerungen zurück. Der Mix aus Generationenportrait, Technikgeschichte und Gesellschaftssatire ist äußerst amüsant. Jüngere Leser kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, während die älteren beim Lesen immer wieder ein "kenn ich" vor sich hinmurmeln. Großartig.
Taschenbuch / C.H. Beck / 192 Seiten / € 12,95
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