Der Comicband Venom War: Spider-Man/Carnage, erschienen bei Panini, vereint zwei explosive Miniserien aus dem aktuellen Symbionten-Event und bietet ein düsteres, actiongeladenes Spektakel für Fans von Marvels gefährlichster Alienrasse. Die Geschichten Venom War: Spider-Man (#1–4) und Venom War: Carnage (#1–3) zeigen dabei zwei völlig unterschiedliche Perspektiven auf denselben Konflikt: Während Peter Parker sich erneut mit dem Venom-Symbionten vereint, um gegen eine ganze Armee von Hobgoblins zu bestehen, zieht Cletus Kasady alias Carnage eine blutige Spur durch die Labore von Alchemax, wo man daran arbeitet, die Schwächen aller Symbionten offenzulegen.
Die Handlung beginnt rasant: Peter ist wieder mit dem Venom-Symbionten verbunden – eine Entscheidung, die sowohl erzählerisch als auch moralisch Gewicht hat. Als plötzlich eine Übermacht an Hobgoblins angreift, scheint alles verloren. Doch in letzter Sekunde eilt Mary Jane Watson alias Jackpot zu Hilfe. Die dynamische Beziehung zwischen Peter und MJ, die von gemeinsamen Verlusten und tiefer Verbundenheit geprägt ist, bringt emotionale Tiefe in die wuchtige Action. Gemeinsam stellen sie sich einem uralten, monströsen Mega-Symbionten, der eine nie dagewesene Bedrohung für das Marvel-Universum darstellt. Die Geschichte, inszeniert von Collin Kelly und Jackson Lanzing mit Zeichnungen von Pere Pérez, überzeugt durch temporeiche Kämpfe, starke Dialoge und ein beeindruckendes Zusammenspiel von Bild und Text.
Im Kontrast dazu steht der zweite Teil des Bandes: Venom War: Carnage, geschrieben von Torunn Grønbekk und visuell in Szene gesetzt von Greg Land. Hier geht es um Wahnsinn, Gewalt und die pure Zerstörung. Cletus Kasady und der Carnage-Symbiont brechen in Alchemax ein und führen einen albtraumhaften Krieg gegen alles, was versucht, Symbionten zu kontrollieren oder gar zu vernichten. Der Horror-Faktor ist hoch, die Atmosphäre beklemmend, und Grønbekk gelingt es meisterhaft, die psychopathische Welt von Carnage zum Leben zu erwecken. Land liefert dazu die passenden, verstörend schönen Bilder, in denen jedes Panel vor bedrohlicher Energie vibriert.
Die größte Stärke des Bands liegt in der Kombination beider Welten: Auf der einen Seite das heldenhafte, fast klassische Superhelden-Drama rund um Spider-Man, auf der anderen der erbarmungslose Abstieg in die Dunkelheit mit Carnage. Der Wechsel zwischen den Tonlagen ist zwar deutlich spürbar, verleiht dem Gesamtpaket aber auch eine besondere Vielschichtigkeit. Unterstützt wird das Ganze durch die Beteiligung namhafter Kreativer wie Torunn Grønbekk (Carnage), Pere Pérez (Spider-Woman), Greg Land (Symbiote Spider-Man) und dem Autorenduo Kelly/Lanzing (Thunderbolts), die ihre jeweiligen Geschichten mit stilistischer Sicherheit und viel Gespür für Atmosphäre gestalten.
Kritisch anmerken lässt sich lediglich, dass der Band für Leser:innen ohne tiefere Symbionten-Vorkenntnisse oder Kenntnis des größeren „Venom War“-Kontexts streckenweise verwirrend sein kann. Die Welt der Symbionten ist komplex und nicht immer einsteigerfreundlich, was vor allem im Carnage-Teil auffällt. Zudem wirkt der Tonwechsel zwischen den beiden Miniserien mitunter abrupt.
Nichtsdestotrotz ist Venom War: Spider-Man/Carnage ein stark inszenierter Band, der zeigt, wie lebendig und gefährlich das Marvel-Universum sein kann, wenn seine düstersten Elemente aufeinanderprallen. Wer düstere, kompromisslose Superheldengeschichten mit psychologischem Tiefgang und visuellem Bombast liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Fazit:
Venom War: Spider-Man/Carnage ist ein kraftvoller, packender Beitrag zum Symbionten-Mythos des Marvel-Universums. Zwei Perspektiven, zwei Tonarten, ein eskalierender Krieg – und mittendrin Peter Parker, Mary Jane und ein entfesselter Carnage. Ein Muss für Fans düsterer Marvel-Events.
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