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Prey

Der 2007 erschienene Thriller Prey von Darrell Roodt verlegt die Bedrohung in die sengende Weite der afrikanischen Savanne und zeigt, wie schnell aus einem unbeschwerten Familienausflug ein Kampf ums Überleben werden kann. Die Handlung setzt ein, als Amy (Bridget Moynahan) mit ihren Kindern gemeinsam mit Ranger Brian (Peter Weller) einen abgelegenen Teil des Nationalparks erkundet, während Vater Tom zu einer wichtigen Geschäftsreise zurückbleibt. Was als kurzweiliger Safari-Trip gedacht war, entwickelt sich bald zur Hölle auf Erden, als ein defekter Reifen und ein ausgefallenes Funkgerät die Insassen eines Jeeps schutzlos den hungrigen Löwen ausliefern. Die klaustrophobische Enge des Fahrzeugs, umstellt von räuberischen Großkatzen, erzeugt eine beklemmende Stimmung, in der jeder Atemzug zur Bewährungsprobe wird.

Roodt gelingt es, den Schrecken nicht mit schnellen Schnitten oder übertriebenen Effekten zu inszenieren, sondern mit bedächtiger Ruhe und gezielter Bildkomposition. Weite Totale vermitteln die Unendlichkeit der Steppe, in der der Mensch sich plötzlich verloren fühlt; nahe Einstellungen im Inneren des Jeeps hingegen lassen die Panik und den Überlebenswillen der Figuren direkt spürbar werden. Dabei verzichtet der Film weitgehend auf lautes Gebrüll oder blutige Attacken und setzt stattdessen auf das drohende Knurren im Off, das unsichtbar bleibende Raubtier und die zunehmende Verzweiflung der Eingeschlossenen.

Bridget Moynahan überzeugt als Amy mit glaubhafter Mischung aus Mutterinstinkt und panischer Hilflosigkeit, während Peter Weller als Ranger Brian die Fassung bewahrt und trotzdem in Momenten der Ohnmacht die Last der Verantwortung spürbar macht. Ihre Chemie trägt wesentlich zur Spannung bei, denn sie müssen einander ebenso vertrauen wie dem dünn gespannten Reifenmantel unter ihren Füßen. Die Kinderfiguren bleiben dezent im Hintergrund, ohne jedoch bloßes Beiwerk zu sein – ihre Anwesenheit verstärkt den Schutzinstinkt und die emotionale Tiefe der Krise.

Den Soundtrack zeichnen dezente Trommelschläge und afrikanische Ambient-Klänge aus, die ebenso die Schönheit wie die Gefährlichkeit der Savanne hörbar machen. Das gelegentliche Gebrüll oder Knacken in der Steppe wirkt dadurch umso bedrohlicher und lässt den Raum rund um das Fahrzeug lebendig werden. Wenn sich die Sonne senkt und die Schatten länger werden, spürt man auf schmerzhaft reale Weise, wie die Dunkelheit selbst zur Waffe der Löwen wird.

Die von One Gate Media neu erschienene DVD-Edition präsentiert Prey in beeindruckend restaurierter Bildqualität: Farben und Kontraste sind satt, Ocker- und Sandtöne wirken unverfälscht, und auch in dunklen Bereichen bleiben Details erhalten. Die deutsche und die englische Tonspur liegen in guter Abmischung vor, sodass Stimmen klar verständlich sind und die Umgebungsgeräusche räumlich wirken. Kurze Kapitelmarken ermöglichen ein schnelles Ansteuern von Schlüsselstellen, und das Menü überzeugt durch eine übersichtliche, stimmige Gestaltung.

Prey bleibt ein Beispiel dafür, wie Tier-Horror ohne übermäßigen Blutvergieß realistische Angst erzeugt. Darrell Roodt zeigt hier, dass die größte Gefahr oftmals nicht in wilden Schusswechseln, sondern in der Stille liegt, in der nur noch das Knacken der Zweige und das ferne Brüllen das Schicksal ankündigen. Die neue DVD von One Gate Media bietet dafür die technische Plattform, um diesen nervenaufreibenden Thriller in bestmöglicher Qualität neu zu entdecken.