Ein moderner Western am Wendepunkt von Macht, Moral und Familie
Mit der fünften Staffel von Yellowstone erreicht Taylor Sheridans episches Neo-Western-Drama einen neuen Höhepunkt – erzählerisch wie emotional. Kevin Costner als John Dutton steht mehr denn je im Mittelpunkt eines Kampfes, der längst über die Grenzen seiner Ranch hinausgeht und nun bis in die politischen Machtzentren Montanas reicht. Die Staffel, die als bisher explosivste gilt, legt ein scharfes Augenmerk auf Loyalität, Schuld, Machtmissbrauch und das Vermächtnis einer Familie, die entschlossen ist, sich nicht unterkriegen zu lassen.
Inhalt und Dramaturgie: Politik, Blut und tiefe Wunden
Yellowstone Staffel 5 setzt unmittelbar an den Ereignissen der vorherigen Staffel an – allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: John Dutton ist nun Gouverneur von Montana. Diese neue Rolle zwingt ihn, sich mit politischen Intrigen, moralischen Dilemmata und wachsendem öffentlichem Druck auseinanderzusetzen, während er gleichzeitig versucht, sein Land und seine Familie vor äußeren Angriffen und inneren Zerwürfnissen zu schützen.
Die Handlung schlägt dabei einen ernsteren, beinahe düsteren Ton an. Duttons Maßnahmen zur Landverteidigung werden immer radikaler, seine Entscheidungen ambivalenter. Was als Verteidigung des Erbes beginnt, droht sich in etwas zu verwandeln, das seine Familie zu zerreißen beginnt. Alte Feinde wie Market Equities und neue politische Widersacher zwingen die Duttons, näher zusammenzurücken – oder endgültig zu zerbrechen.
Die Hauptcharaktere: Zerbrechliche Allianzen
John Dutton (Kevin Costner)
Vom unbeugsamen Patriarchen zum tragischen König
Beth Dutton (Kelly Reilly)
Vom emotional vernarbten Racheengel zur zerstörerischen Beschützerin
Jamie Dutton (Wes Bentley)
Vom ehrgeizigen Außenseiter zur tragischen Antagonistenfigur
Kayce Dutton (Luke Grimes)
Vom distanzierten Sohn zum innerlich zerrissenen Mann
Eine Familie zwischen Erbe und Abgrund
Die Staffel überzeugt durch stringente Erzählführung, starke Dialoge und eine spürbare Verdichtung der dramatischen Konflikte. Die Landschaft Montanas bleibt weiterhin beeindruckender visuell-emotionaler Resonanzraum für die inneren Kämpfe der Figuren.
DVD-Veröffentlichung: Technisch stark & wertig präsentiert
Die 7-Disc-DVD-Box von Paramount Pictures bietet alle 14 Episoden auf fünf Discs und über drei Stunden Bonusmaterial auf zwei weiteren. Die Bildqualität ist für eine DVD-Veröffentlichung beeindruckend gut – kontrastreich, farbstark und mit klarer Kontur auch in dunkleren Szenen. Die cineastische Handschrift Sheridans kommt auch auf DVD voll zur Geltung, obwohl UHD- und Blu-ray-Veröffentlichungen für detailverliebte Zuschauer die bessere Wahl wären.
Der Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor und bringt sowohl Dialoge als auch den melancholisch-majestätischen Score von Brian Tyler und Breton Vivian wirkungsvoll zur Geltung. Die Menüführung ist intuitiv, die Kapitelwahl sinnvoll strukturiert. Verpackung und Design wirken hochwertig und sind mit prägnanten Bildern und Episodenübersicht versehen – ideal für Sammler und Fans.
Fazit
Staffel 5 von Yellowstone ist eine intensive, vielschichtige Weiterentwicklung der Saga rund um die Dutton-Familie. Sie ist politischer, persönlicher und gefährlicher denn je. Kevin Costner liefert eine seiner stärksten Leistungen, das Ensemble brilliert in jeder Folge, und das Drehbuch scheut weder emotionale Härte noch moralische Grauzonen. Die DVD-Veröffentlichung von Paramount Pictures ist eine solide, gut ausgestattete Edition, die der Qualität der Serie gerecht wird.
Wer sich auf kompromisslose Familiendramen mit Western-Attitüde, politischen Intrigen und moralischen Grauzonen einlassen will, wird mit Staffel 5 von Yellowstone voll auf seine Kosten kommen.