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Deadpool Heft 12

Mit Deadpool 12: Wie der Vater, so die Tochter schlägt Panini ein neues Kapitel im turbulenten Wade-Wilson-Kosmos auf – allerdings steht diesmal nicht der berüchtigte Söldner selbst im Mittelpunkt, sondern seine Tochter Ellie Camacho. Das Ergebnis ist eine ebenso emotionale wie brachial unterhaltsame Story über Verlust, Rache, Familienbande und das schwierige Erbe eines Mannes, der selbst im Tod noch Chaos hinterlässt.

Die Geschichte beginnt mit einer Prämisse, die Deadpool-Fans sofort aufhorchen lässt: Wade ist tot. Und seine Tochter Ellie – selbstbewusst, großmäulig und schwer bewaffnet – tritt in seine Fußstapfen. Gemeinsam mit ihrer Halbschwester Princess begibt sie sich auf einen persönlichen Rachefeldzug. Doch wie sehr kann (und will) man wirklich so sein wie Deadpool, ohne dabei seinen eigenen Weg aus den Augen zu verlieren?

Ellie ist dabei mehr als eine bloße Kopie ihres Vaters. Sie hat zwar dessen loses Mundwerk und Hang zur Gewalt geerbt, aber auch eine eigene, verletzliche Seite, die dem Heft überraschend viel Herz verleiht. Ihre Dynamik mit Princess ist charmant und glaubwürdig – zwei junge Frauen, vereint durch Blut und Trauma, auf einer Reise voller Explosionen, One-Liner und moralischer Grauzonen.

Die Autoren Alexis Quasarano und Cody Ziglar liefern ein ausgewogenes Skript ab, das klassische Deadpool-DNA mit einem frischen, jugendlichen Ton verbindet. Besonders stark ist der Umgang mit dem Deadpool-Erbe: Ellie ringt nicht nur mit äußeren Gegnern, sondern auch mit der Frage, was es wirklich bedeutet, Wades Tochter zu sein. Dabei gelingt es den Autoren, Humor und Ernsthaftigkeit gut auszubalancieren – es gibt jede Menge überdrehte Action, aber auch stille, nachdenkliche Momente, die im Gedächtnis bleiben.

Visuell wird das Heft von Andrea Di Vito und Roge Antonio getragen, die mit klarem, dynamischem Stil punkten. Die Action-Szenen sind flott und übersichtlich, die Figuren gut getroffen – vor allem Ellie, die durch Mimik und Haltung eine starke Präsenz entwickelt. Der Look ist insgesamt moderner und etwas weniger chaotisch als bei klassischen Deadpool-Abenteuern, was der neuen Generation gut zu Gesicht steht.

Deadpool 12: Wie der Vater, so die Tochter ist kein typisches Deadpool-Heft – aber genau das ist seine Stärke. Es ist ein Coming-of-Age-Rachetrip, der die nächste Generation von Antiheldinnen ins Rampenlicht stellt, ohne die DNA des Originals zu verraten. Die Geschichte schlägt eine spannende Richtung ein, die Lust auf mehr macht – besonders, wenn Ellie weiterhin die Balance zwischen eigenem Weg und väterlichem Erbe halten kann.

Fazit:

Ein frischer, emotionaler und trotzdem wunderbar abgefahrener Deadpool-Ableger, der zeigt, dass auch Töchter mit gebrochener Moral und großen Waffen für Aufsehen sorgen können. Ellie Camacho ist bereit, ihre eigene Legende zu schreiben – und dieser Auftakt ist vielversprechend.