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Ironheart: Riri Williams

Mit Ironheart: Riri Williams präsentiert Panini Comics einen Sammelband, der nicht nur den Einstieg der jungen Heldin ins Marvel-Universum markiert, sondern gleichzeitig auch den Grundstein für ihre wachsende Popularität legt – zuletzt befeuert durch ihren Auftritt im MCU und der neuen Disney+-Serie. Der Band versammelt die Ausgaben Invincible Iron Man (2017) #1–11 von Brian Michael Bendis, Stefano Caselli und Marte Gracia und erzählt die ersten Schritte einer der vielversprechendsten neuen Heldinnen des Marvel-Kosmos.

Eine neue Heldin mit Köpfchen und Herz

Riri Williams ist ein Genie – und das mit gerade einmal 15 Jahren. Sie studiert am MIT, baut sich in ihrer Freizeit eine eigene Hightech-Rüstung (inspiriert von Iron Man) und wird nach Tony Starks Koma zu seiner inoffiziellen Nachfolgerin. Klingt nach einem klassischen Coming-of-Age-Superheldinnenkonzept? Ist es auch – aber auf erfrischende Weise neu gedacht.

Bendis schafft es, Riri als komplexe Figur darzustellen: Sie ist hochintelligent, aber nicht perfekt. Selbstbewusst, aber verletzlich. Was sie antreibt, ist nicht nur der Wunsch nach Gerechtigkeit, sondern auch die Verarbeitung persönlicher Verluste – insbesondere der Tod ihres Vaters und einer engen Freundin. Dadurch bekommt Riris Geschichte eine emotionale Tiefe, die sie schnell sympathisch und nachvollziehbar macht.

Mentor ohne Körper: Tony Stark als KI

Ein cleverer Schachzug ist die Einbindung von Tony Stark – oder besser gesagt: eines digitalen Abbilds seiner Persönlichkeit. Als KI begleitet er Riri auf ihren Missionen, steht ihr mit Rat und (sarkastischen) Kommentaren zur Seite und sorgt für eine Brücke zwischen dem alten und dem neuen „Iron-Persona“-Erbe. So bleibt Iron Man als Figur präsent, ohne Riris Entwicklung zu überschatten.

Ebenso gelungen ist das Zusammenspiel mit weiteren vertrauten Charakteren aus dem Iron-Man-Universum: Pepper Potts, Mary Jane Watson und Amanda Armstrong (Tonys Mutter) unterstützen Riri, bilden ein loses Netzwerk, das sie auffängt – besonders dann, wenn die Verantwortung übermächtig zu werden droht.

Action, Technik und Persönlichkeitsentwicklung

Die Gegner – unter anderem die Biohack-Ninjas – liefern die notwendige Action und den Technologiekonflikt, der zu einem modernen Iron-Man-Nachfolger gehört. Doch im Mittelpunkt steht Riris Entwicklung als Heldin: Wie geht sie mit Druck um? Wem kann sie vertrauen? Und wie findet sie ihre eigene Stimme in einer Welt, die sie ständig mit Tony Stark vergleicht?

Die Zeichnungen von Stefano Caselli sind dynamisch, ausdrucksstark und passen perfekt zum jugendlichen, energiegeladenen Ton der Geschichte. Besonders gelungen ist die Darstellung von Riris Rüstungen – technisch komplex und dennoch leserfreundlich inszeniert. Farblich liefert Marte Gracia lebendige, kontrastreiche Panels, die den Hightech-Flair unterstreichen.

Fazit: Frischer Wind im Marvel-Universum

Ironheart: Riri Williams ist ein gelungener Neustart für das Iron-Man-Erbe – intelligent, emotional und hochaktuell. Der Band zeigt, dass Diversität und frische Perspektiven nicht nur notwendig, sondern auch erzählerisch bereichernd sind. Riri ist kein Abklatsch, sondern eine eigenständige Figur mit Persönlichkeit, Schwächen und großem Potenzial.

Wer sich auf die neue Disney+-Serie einstimmen oder einfach eine spannende Coming-of-Age-Superheldinnengeschichte lesen will, findet hier den perfekten Einstieg.