Mit Venom War: Deadpool/Wolverine präsentiert Panini einen bluttriefenden, actiongeladenen Ausflug in eine von Zombie-Symbionten verseuchte Marvel-Welt. Dieser Band ist nicht nur ein brutaler Begleitband zum großen Venom War-Event, sondern auch ein clever inszeniertes Antihelden-Doppel, das den Wahnsinn von Wade Wilson und die animalische Wut von Logan gnadenlos entfesselt.
Inhalt & Handlung
Die Prämisse ist so simpel wie wirkungsvoll: Eine Symbionten-Zombie-Plage (genannt "Zombionten") überrollt Manhattan – und weder Superkräfte noch Heilfaktoren schützen vor der Infektion. Logan alias Wolverine wird Opfer der Invasion, verliert sein Gedächtnis und kommt erst wieder zu sich, als um ihn herum schon alles in Trümmern liegt. In einem abgelegenen Ort stößt er nicht nur auf willenlose Symbionten-Kreaturen, sondern auch auf Relikte seiner Vergangenheit, die neue Wunden reißen.
Parallel dazu versucht Deadpool – wie immer mit viel zu großer Klappe und viel zu wenig Plan – in den Katakomben von Monster Metropolis die Lage in den Griff zu bekommen. Natürlich geht das schief. Und wie. Zwischen flapsigen Sprüchen, zerplatzenden Köpfen und schwarzem Schleim in allen Variationen stolpert Wade durch eine tödliche Odyssee, in der er versehentlich mehr Schaden anrichtet als verhindert. Aber was wäre Deadpool ohne ein bisschen Chaos?
Charakterzeichnung & Tonalität
Wolverine und Deadpool könnten nicht unterschiedlicher sein – und genau das funktioniert hier hervorragend. Während Logan stoisch, innerlich zerrissen und brutal zielstrebig gegen seine inneren (und äußeren) Dämonen kämpft, sorgt Deadpool für den sarkastischen, blutigen Comic Relief mit einer ordentlichen Portion Meta-Humor. Trotz der grotesken Gewalt und des düsteren Settings bleibt der Band angenehm selbstironisch – ein typisches Deadpool-Element, das hier auf beunruhigende Weise gut mit dem Horror der Zombionten harmoniert.
Zeichnungen & Stil
Visuell überzeugt der Band mit abwechslungsreichem Artwork: Kev Walkers kantiger, düsterer Stil passt perfekt zu Wolverines grimmiger Storyline, während Rob Di Salvos dynamischeres, etwas überdrehteres Artwork Deadpools Chaos auf den Punkt bringt. Die Zeichnungen sind durchweg atmosphärisch, die Action brutal, das Creature Design der Zombionten kreativ-eklig und wirkungsvoll. Farblich dominiert eine Mischung aus Schwarz, Blutrot und giftigem Schleimgrün – eine explosive Symbiose für dieses apokalyptische Szenario.
Schwächen
Wer tiefgründige psychologische Charakterentwicklungen oder komplexe Handlungsstränge sucht, wird hier nicht fündig. Die Geschichten sind vor allem eines: kompromisslos unterhaltsam. Der Band funktioniert hervorragend als Begleitwerk zum Venom War-Event, wirkt aber isoliert betrachtet stellenweise episodenhaft und etwas fragmentarisch. Es geht vorrangig um Eskalation, nicht um Erzählkunst – das muss man mögen.
Fazit
Venom War: Deadpool/Wolverine ist ein gnadenlos überdrehtes, visuell intensives Splatter-Spektakel, das genau weiß, was es sein will: eine Liebeserklärung an den trashigen Horror, die rohe Gewalt und den bitterbösen Humor des Marvel-Universums. Für Fans von Deadpool, Wolverine und schleimig-mutierter Apokalypse ist dieser Band ein Pflichtkauf – sofern man mit Blut, Schleim und einem Schuss Wahnsinn umgehen kann.
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