Mit dem Launch von Ready or Not am 15. Juli 2025 auf der PlayStation 5 betritt VOID Interactive endgültig das Terrain der Konsolenplattformen – und bringt einen Titel mit, der sich kompromisslos dem Realismus verschrieben hat. Als Spieler übernimmt man die Rolle eines SWAT-Kommandanten der Los Sueños Police Department, der mit seinem Team gegen die rapide zunehmende Gewalt im Großraum Los Sueños vorgeht. Die Missionen reichen von Geiselnahmen über Bombendrohungen bis hin zu Einsätzen gegen schwer bewaffnete Angreifer in beengten, urbanen Umgebungen. Dabei liegt der Fokus nicht auf spektakulärer Action, sondern auf methodischer Planung, vorsichtigem Vorgehen und dem unbedingten Willen, Leben zu schützen – egal, ob Zivilisten, Verdächtige oder eigene Teammitglieder.
Was Ready or Not von vielen anderen Shootern unterscheidet, ist das konsequent durchgesetzte Regelwerk der Einsatzethik. Schüsse auf Verdächtige, die keine unmittelbare Bedrohung darstellen, führen zu Punktabzügen und sogar zum Scheitern der Mission. Zivilisten müssen geschützt, Tatorte gesichert, und jeder Einsatz mit Bedacht durchgeführt werden. Der spielerische Erfolg wird nicht an der Zahl der neutralisierten Gegner gemessen, sondern daran, wie effektiv und verantwortungsvoll eine Situation gelöst wurde. Besonders auf der PS5 profitiert man von der feinfühligen Steuerung über den DualSense-Controller: Jede Tür, die vorsichtig aufgesprengt oder langsam geöffnet wird, jede gespannte Situation wird durch die haptische Rückmeldung greifbarer. Das Spiel fühlt sich dadurch spürbar intensiver und immersiver an.
Die Konsolenversion startet mit 18 Basismissionen und wird um zwei zusätzliche Einsätze – „Fast Food“ und „Apartments“ – aus dem kostenlosen Los Sueños Stories DLC ergänzt. Besonders positiv fällt auf, dass Ready or Not von Beginn an mit einem skalierbaren Schwierigkeitsgrad ausgestattet ist. Das erlaubt sowohl Neulingen als auch Veteranen ein individuell angepasstes Spielerlebnis. Zudem sorgt die neue Konsolenoptimierung für ein überarbeitetes Tutorial, das vor allem neuen Spielern die Komplexität des Kommandosystems und die Bedienung der Ausrüstung näherbringt. Gerade das effektive Zusammenspiel mit der KI-Einheit will gelernt sein – und ist essenziell für den erfolgreichen Abschluss vieler Einsätze.
Technisch zeigt sich die PS5-Fassung von Ready or Not in guter Verfassung. Die Grafik überzeugt durch detaillierte Umgebungen, authentische Lichtverhältnisse und eine dichte Atmosphäre, insbesondere bei nächtlichen Einsätzen oder dem Einsatz von Nachtsichtgeräten. Der Sound trägt maßgeblich zur Spannung bei: Funkdurchsagen, entfernte Schritte, klirrendes Glas oder plötzliches Feuergefecht sorgen dafür, dass man sich nie wirklich sicher fühlt – ganz im Sinne der angestrebten Immersion. Auch bei der Ausstattung lässt das Spiel kaum Wünsche offen. Zwischen den Missionen lassen sich Loadouts anpassen, von Waffenmodifikationen über Schutzkleidung bis hin zu taktischen Werkzeugen wie Flashbangs oder Breaching Charges. Dabei können nicht nur die eigenen Ausrüstungen, sondern auch die der Teammitglieder individuell zusammengestellt werden. Optische Anpassungen in Form von Tattoos, Uhren oder Uniformen bieten zusätzlich Personalisierungsmöglichkeiten.
Ein echtes Highlight der Konsolenversion ist das plattformübergreifende Crossplay. Spielerinnen und Spieler auf PS5, Xbox Series X/S und PC können problemlos miteinander Einsätze absolvieren – ganz ohne verpflichtende Account-Verknüpfungen. Damit entfällt eine oft störende Hürde im Multiplayer-Bereich und es entsteht eine breit vernetzte Community, die kooperativ bis zu fünft im Team agieren kann. Der Koop-Modus ist ohnehin der Herzschlag des Spiels: Wer sich mit Freunden abstimmt, Räume absichert, Verdächtige gemeinsam überwältigt und Geiseln befreit, erlebt Ready or Not in seiner besten Form.
Trotz all dieser Stärken bleibt nicht unerwähnt, dass die KI in Einzelfällen noch Schwächen zeigt – etwa wenn sie nicht optimal auf Bedrohungen reagiert oder Türen fehlerhaft passiert. Auch kleinere technische Bugs können in seltenen Fällen das Erlebnis trüben, etwa wenn Umgebungsobjekte nicht wie vorgesehen funktionieren. Doch diese Schwächen werden vom Entwicklerteam aktiv adressiert, wie ein transparenter Katalog an bekannten Problemen zeigt, die nach Launch weiter verbessert werden sollen.
Insgesamt gelingt VOID Interactive mit Ready or Not auf der PS5 eine bemerkenswerte Umsetzung eines taktisch tiefgehenden Shooters, der weit über das Gewohnte hinausgeht. Es ist kein Spiel für die schnelle Runde zwischendurch, sondern eine intensive Erfahrung, die Mut zur Langsamkeit, zur Achtsamkeit und zur Verantwortung einfordert. Wer bereit ist, sich auf die Regeln des SWAT-Lebens einzulassen, wird mit einem einzigartigen Spielerlebnis belohnt, das unter die Haut geht – ganz ohne übertriebene Effekthascherei, dafür mit eindrucksvoller Konsequenz und Tiefgang.