Blood of Mehran für die PlayStation 5 ist ein Action-Adventure, das versucht, klassische orientalische Erzähltraditionen mit moderner Spielmechanik zu verbinden. Im Mittelpunkt steht Mehran, ein Krieger, der nach einem Leben in Frieden sucht, dessen Vergangenheit ihn jedoch wieder einholt. Die Geschichte greift Themen wie Liebe, Loyalität und Rache auf und verleiht ihnen durch das Setting einen märchenhaften, fast mythischen Anstrich.
Besonders positiv fällt die Atmosphäre des Spiels auf. Die Schauplätze – von staubigen Wüsten über prächtige Basare bis hin zu Palästen und alten Ruinen – sind stimmungsvoll gestaltet und schaffen eine glaubhafte Welt, die zum Verweilen einlädt. Auch die musikalische Untermalung trägt ihren Teil dazu bei, das orientalische Flair lebendig werden zu lassen. Man spürt, dass viel Liebe in die visuelle Gestaltung und die kulturelle Inspiration geflossen ist.
Das Gameplay kombiniert klassische Nahkämpfe mit Elementen aus Stealth- und Fernkampfsystemen. Mehran kann zwischen verschiedenen Waffen wechseln, etwa Schwert und Schild, Doppelklingen oder Bogen. Ein Fähigkeitenbaum erlaubt es, neue Attacken und Kombinationen freizuschalten, wodurch das Kampfsystem auf dem Papier abwechslungsreich wirkt. Tatsächlich gestaltet sich die Umsetzung jedoch nicht immer ganz rund. Die Steuerung reagiert teils träge, Ausweich- und Blockbewegungen fühlen sich unpräzise an, und das Trefferfeedback bleibt hinter den Erwartungen zurück. Dadurch verlieren selbst gut inszenierte Kämpfe oft an Dynamik und Spannung.
Auch technisch zeigt sich Blood of Mehran nicht von seiner besten Seite. Immer wieder kommt es zu Einbrüchen in der Bildrate, Texturen laden verspätet, und kleinere Abstürze oder Clipping-Fehler stören den Spielfluss. Auf der PS5 läuft das Spiel grundsätzlich stabil, doch die Performance bleibt inkonsistent. Das ist schade, denn gerade die detailreiche Grafik hätte eine flüssigere Präsentation verdient.
Erzählerisch bleibt das Spiel solide, aber nicht herausragend. Die Grundidee ist stark, doch die Umsetzung verpasst es, emotionale Tiefe zu entwickeln. Die Dialoge wirken oft schlicht, und die Figuren bleiben trotz interessanter Ansätze blass. Szenen, die eigentlich berühren sollten, verpuffen ohne großen Eindruck zu hinterlassen. So bleibt am Ende eine Geschichte, die Potenzial hat, aber selten wirklich fesselt.
Die Welt von Blood of Mehran sieht zwar beeindruckend aus, doch sie ist weitgehend linear aufgebaut. Viele Bereiche lassen sich nur in einer festen Reihenfolge betreten, und Erkundung wird kaum belohnt. Sammelobjekte und Nebenaufgaben sind zwar vorhanden, fühlen sich jedoch eher nach Füllmaterial als nach echten Entdeckungen an.
Insgesamt ist Blood of Mehran ein Spiel, das mit viel Ambition startet, aber nicht alles davon einlösen kann. Die visuelle Präsentation, das Setting und die Grundstimmung überzeugen, doch technische Schwächen, unpräzise Steuerung und eine nur mittelmäßige Erzählung verhindern, dass sich das Abenteuer voll entfalten kann. Wer eine Vorliebe für orientalisch inspirierte Welten und ruhige Action-Adventures hat, kann hier dennoch einige schöne Stunden verbringen – vor allem, wenn man über die Mängel hinwegsehen kann oder das Spiel zu einem reduzierten Preis bekommt.
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