Mit Deine Wunden haben eine Geschichte, aber nicht das letzte Wort legt Anna Runkle, die international als »Crappy Childhood Fairy« bekannt wurde, ein bemerkenswertes und ermutigendes Buch vor, das Menschen mit den Folgen von Kindheitstraumata eine neue Perspektive eröffnet. Erschienen im MVG Verlag, richtet es sich an alle, die mit den unsichtbaren Spuren belastender Erfahrungen leben und nach einem Weg suchen, die eigene Vergangenheit nicht länger als bestimmende Kraft ihres Lebens wirken zu lassen.
Runkle beschreibt eindringlich, wie sich Kindheits-PTBS und frühe seelische Verletzungen im Erwachsenenleben äußern können: emotionale Dysregulation, lähmende Ängste, das Gefühl, festzustecken oder wiederholt in destruktive Muster zu geraten. Dabei macht sie deutlich, dass diese Prägungen zwar das Nervensystem und die emotionale Reaktionsfähigkeit beeinflussen, aber keineswegs unausweichlich das ganze Leben bestimmen müssen. Ihr Ansatz ist weder beschönigend noch verharmlosend, sondern klar und zugleich von tiefem Mitgefühl getragen.
Im Zentrum ihres Konzepts steht die sogenannte Daily-Practice-Methode, eine alltagstaugliche und praxisnahe Übungspraxis, die darauf abzielt, alte Muster schrittweise zu durchbrechen und innere Stabilität aufzubauen. Runkle vermittelt diese Methode leicht verständlich, ohne dabei den komplexen Hintergrund von Trauma und Nervensystem aus dem Blick zu verlieren. Sie zeigt, wie einfache Routinen helfen können, Selbstsabotage zu überwinden, die emotionale Resilienz zu stärken und den eigenen Handlungsspielraum im Alltag zu erweitern.
Besonders eindrucksvoll ist die ermutigende Grundhaltung, die sich durch das gesamte Buch zieht. Runkle fordert nicht dazu auf, die Vergangenheit zu vergessen oder zu verdrängen, sondern sie anzuerkennen und ihr einen neuen Platz im Leben zu geben – ohne dass sie weiterhin das letzte Wort hat. Dieser Ansatz schenkt Betroffenen das Gefühl von Selbstwirksamkeit und macht Hoffnung, dass Veränderung auch nach Jahren belastender Erfahrungen möglich ist.
Stilistisch überzeugt das Buch durch seine klare Sprache, persönliche Ansprache und eine spürbare Nähe zur Lebenswirklichkeit der Leserinnen und Leser. Runkle teilt nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Werkzeuge, die unmittelbar umsetzbar sind. Dadurch wird das Werk zu einem wertvollen Begleiter für Menschen, die sich aus der Trauma-Spirale lösen und ein selbstbestimmtes Leben aufbauen möchten.
Deine Wunden haben eine Geschichte, aber nicht das letzte Wort ist weit mehr als ein klassischer Ratgeber. Es ist ein ermutigendes, tief menschliches Buch, das Hoffnung schenkt, ohne einfache Lösungen vorzutäuschen. Anna Runkle gelingt es, Verständnis und Klarheit zu verbinden und so einen heilenden Raum zu eröffnen, in dem persönliche Entwicklung und innere Freiheit wieder möglich werden. Ein wichtiger Impuls für alle, die lernen wollen, der eigenen Geschichte mit Stärke, Selbstmitgefühl und neuen Perspektiven zu begegnen.
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