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Together – Unzertrennlich wirkt zu Beginn wie ein leises Beziehungsdrama, entwickelt sich aber schnell zu einem klaustrophobischen Body-Horrorfilm, der Intimität und Identität auf verstörende Weise hinterfragt. Millie und Tim, seit Jahren ein Paar, ziehen aus der Großstadt in ein abgelegenes Landhaus, um gemeinsam neu anzufangen. Doch beim Erkunden der Umgebung werden sie von einem Unwetter überrascht und in eine geheimnisvolle Höhle getrieben, in der sie die Nacht verbringen müssen. Was wie ein harmloser Zwischenfall beginnt, wird zum Albtraum: Am nächsten Morgen zeigen sich erste körperliche Veränderungen – klein, irritierend, bald unaufhaltsam. Und je stärker die Veränderung voranschreitet, desto brüchiger wird, was sie als Paar zusammenhält.


Der Film spielt geschickt mit Erwartungen. Was anfangs wie ein naturverbundenes Aussteiger-Szenario wirkt, kippt in pure Beklemmung. Regisseur Michael Shanks nutzt das Horror-Element nicht nur als Effekt, sondern als Metapher: Was passiert, wenn eine Beziehung so eng wird, dass die Grenzen zwischen zwei Menschen verschwimmen? Wenn Liebe nicht verbindet, sondern verschlingt? Alison Brie und Jack Kenny tragen diese Idee glaubwürdig – mal mit emotionaler Nähe, mal mit roher Verzweiflung. Ihre Figuren kämpfen nicht nur gegen eine unbekannte biologische Veränderung, sondern gegen den Verlust ihres Selbst.


Visuell arbeitet der Film mit starken Kontrasten: die Weite der Natur, die Enge der Höhle, das scheinbar friedliche Haus, das sich in ein Gefängnis verwandelt. Die Transformationen sind bewusst nicht auf Splatter gesetzt, sondern auf Unbehagen – es ist weniger das Eklige als das Unausweichliche, das unter die Haut geht. Besonders stark ist, wie das Unheimliche sich in kleinen Details ankündigt, lange bevor der Horror wirklich sichtbar wird.


Natürlich bleibt Together – Unzertrennlich ein Genre-Film, der nicht jeden überraschen wird. Das Setting – abgelegene Gegend, dunkle Höhle, körperliche Mutation – kennt man aus anderen Werken. Doch die Stärke liegt weniger im Plot als im psychologischen Kern: Die Frage, wie weit Zusammenhalt reicht, wenn das, was man teilt, nicht mehr Liebe, sondern Angst ist.
Die neue Blu-ray-Auswertung von LEONINE, die Mitte November erscheint, bringt den Film in sauberer Bild- und Tonqualität ins Heimkino – und gerade bei einem atmosphärisch dichten Film wie diesem lohnt sich das. Das Sounddesign trägt viel zur Beklemmung bei, die ruhigen Naturbilder und die späteren Körperveränderungen entfalten in HD zusätzliche Wirkung.


Fazit:


Together – Unzertrennlich ist kein lauter Horrorfilm, sondern ein schleichender, psychologisch unterfütterter Albtraum über Nähe, Verschmelzung und Kontrollverlust. Wer Body-Horror mit emotionalem Unterbau schätzt, wird hier fündig. Kein Film fürs Nebenbei-Schauen, sondern einer, den man bewusst erlebt – gerade in der Blu-ray-Fassung, die den dichten Look und das Sounddesign gut zur Geltung bringt.