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Alarum

Alarum (2024) – Ein actionreicher Spionage-Thriller mit Herz und Hochglanzoptik

Regie: Michael Polish | Mit: Scott Eastwood, Sylvester Stallone, Olga Kurylenko | Vertrieb: Splendid Film | Laufzeit: ca. 97 Minuten | FSK 16

Mit Alarum liefert Regisseur Michael Polish (Twin Falls Idaho, Northfork) einen stilisierten Mix aus Agententhriller, Beziehungskomödie und knallhartem Actionkino. Dabei gelingt es dem Film, nicht nur altbewährte Genre-Versatzstücke zu zitieren, sondern auch mit einer überraschend emotionalen Note zu punkten – nicht zuletzt dank der überzeugenden Chemie zwischen Scott Eastwood (The Outpost, Wrath of Man) und Olga Kurylenko (Oblivion, Quantum of Solace).

Handlung: Spione aus Liebe

Die Story beginnt mit einem klassischen Setup: Zwei Agenten auf gegnerischen Seiten – Joe (Eastwood) für die CIA, Lara (Kurylenko) für eine nicht näher benannte europäische Organisation – treffen während eines brisanten Einsatzes aufeinander, verlieben sich und setzen sich gemeinsam ab. Ein Zeitsprung von fünf Jahren zeigt die beiden nun verheiratet und im Untergrund lebend.

Doch die Vergangenheit holt sie ein, als in unmittelbarer Nähe ihres Unterschlupfs ein Flugzeug abstürzt. Inmitten des Chaos gelingt es Joe, einen brisanten USB-Stick aus dem Wrack zu bergen. Die Daten darauf sind derart brisant, dass nicht nur der sadistische Söldner Orlin (ein gewohnt intensiv agierender Sylvester Stallone) sie unbedingt in die Hände bekommen will – auch die CIA selbst aktiviert mit Chester (gespielt von dem deutschen Action-Newcomer Max Riemelt) einen unbarmherzigen Black-Ops-Killer.

Was folgt, ist ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel quer durch halb Europa, mit Schusswechseln in Hotelzimmern, Verfolgungsjagden über Dächer und einer ungeplant improvisierten Rückkehr ins Spionageleben. Dabei wird die Beziehung von Joe und Lara immer wieder auf die Probe gestellt – nicht nur durch Kugeln und Verschwörungen, sondern auch durch altes Misstrauen und ungelöste Konflikte.

Inszenierung und Stil

Michael Polish inszeniert Alarum mit einem Gespür für Ästhetik: Lange Kamerafahrten, viel Neonlicht, geschliffene Dialoge und ein elektronisch unterlegter Soundtrack von Cliff Martinez (Drive) verleihen dem Film einen Hauch von stylisierter Melancholie. Die Actionszenen sind teils wuchtig choreografiert, wirken jedoch nie übertrieben – was sie gerade im Kontrast zur romantischen Hauptgeschichte umso wirkungsvoller macht.

Scott Eastwood überzeugt in der Rolle des abgebrühten, aber verletzlichen Joe – irgendwo zwischen Bourne und Bond, jedoch mit mehr emotionaler Offenheit. Olga Kurylenko hat sichtlich Spaß daran, Lara mit kühler Eleganz und innerem Feuer zu verkörpern. Sylvester Stallone darf als Antagonist Orlin gewohnt grimmig und unaufhaltsam agieren, bringt aber in mehreren Szenen auch eine überraschende Tiefe ins Spiel.

Die Blu-ray von Splendid Film

Die deutsche Blu-ray-Veröffentlichung von Splendid Film überzeugt auf ganzer Linie. Bildtechnisch präsentiert sich Alarum in gestochen scharfem 2.40:1-Widescreen mit exzellentem Kontrast und kräftigen Farben – besonders in den Nachtszenen, die häufig in stilisiertem Licht getaucht sind. Auch der Ton – wahlweise Deutsch und Englisch in DTS-HD Master Audio 5.1 – bietet satten Raumklang, klare Dialoge und wuchtige Effekte.

Das Menü ist übersichtlich und stimmungsvoll animiert, der Film startet schnell ohne übermäßige Werbung.

Als einziges Extra findet sich eine Featurette auf der Disc, die einen kurzen Einblick hinter die Kulissen bietet. Hier hätten Fans sicher mehr erwartet: Interviews, Deleted Scenes oder ein Audiokommentar wären wünschenswert gewesen – besonders bei einem Film, der so sehr auf Ästhetik und Atmosphäre setzt. Dennoch: Die kurze Featurette zeigt zumindest den respektvollen Umgang zwischen Cast und Crew und unterstreicht die ambitionierte Produktion.

Fazit: Hochglanz-Action mit Herz

Alarum ist kein revolutionärer Film, aber ein ausgesprochen stylisher und emotionaler Genrebeitrag, der Action und Romantik klug verwebt. Dank überzeugender Hauptdarsteller, starker Kameraarbeit und einer interessanten Story bleibt er über seine Laufzeit hinweg spannend. Die Blu-ray von Splendid Film setzt das Ganze technisch hervorragend um, auch wenn das Bonusmaterial ausbaufähig ist.