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Fantastic Four

Josh Tranks „Fantastic Four“ aus dem Jahr 2015 war bereits bei seiner Veröffentlichung ein Film, der hohe Erwartungen und kontroverse Diskussionen auslöste. Mit Miles Teller, Kate Mara, Michael B. Jordan und Jamie Bell in den Hauptrollen sollte das Reboot der Marvel-Helden eine moderne, wissenschaftlich geerdete Version der bekannten Geschichte erzählen. Im Zentrum steht die Idee von vier jungen Außenseitern, die in einem riskanten Experiment in ein gefährliches Paralleluniversum gelangen. Die Begegnung mit dieser fremden Dimension verändert ihre Körper auf radikale Weise und konfrontiert sie mit Kräften, die ebenso faszinierend wie furchteinflößend sind. Der Film legt dabei den Fokus stärker auf die psychologischen Folgen und die Dynamik der Gruppe als auf spektakuläre Action, was ihn deutlich von früheren Interpretationen unterscheidet.

Die neue 4K-UHD-Veröffentlichung von Constantin Film verleiht dem Film eine visuelle Qualität, die besonders bei den Szenen in der Parallelwelt und den Effekten der Superkräfte zur Geltung kommt. Die Schärfe und Farbintensität der 4K-Fassung lassen die düsteren, leicht industrialisierten Designs des Planeten Zero noch bedrohlicher wirken. Auch die oft kritisierte, zurückhaltende Farbpalette des Films profitiert von der höheren Detailtiefe, weil sie nun differenzierter wirkt und die Kontraste zwischen der normalen Welt und der fremden Dimension klarer herausarbeitet. Die Atmos-Tonspur unterstützt das immersive Erlebnis, vor allem bei den Sequenzen mit den Quanten-Portalen und den Transformationen der Figuren, bei denen Bass und Raumklang für spürbare Intensität sorgen.

Das Bonusmaterial auf der beiliegenden Blu-ray gewährt interessante Einblicke in die problematische Produktion und die konzeptionellen Entscheidungen hinter dem Film. Das Making-of zeigt, wie der Fokus ursprünglich stärker auf Charakterentwicklung und wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit lag, während Featurettes wie „Die Superkräfte der Fantastic Four“ und „Die Quanten-Portale“ einen tieferen Blick auf die visuelle Umsetzung der Fähigkeiten und der Dimensionstore geben. Besonders spannend ist das Material zu „Planet Zero“, da hier deutlich wird, welche Atmosphäre und Bedrohung Josh Trank mit dieser alternativen Realität schaffen wollte. Interviews mit Cast und Crew sowie das Feature über die Filmmusik runden das Bonuspaket ab und verdeutlichen die Ambitionen des Projekts, auch wenn der Film am Ende nicht alle Erwartungen erfüllen konnte.

In der 4K-Fassung lässt sich „Fantastic Four“ heute mit etwas Abstand neu bewerten. Das Bild ist nun deutlich näher an der düsteren, fast schon bodyhorrorhaften Vision, die der Regisseur andeutete. Wer den Film bisher nur in HD kannte, wird überrascht sein, wie viel mehr Details in den Effekten und im Produktionsdesign stecken. Trotz seiner Schwächen bleibt er als Versuch interessant, das Superheldengenre ernsthafter und wissenschaftlicher zu interpretieren. Die Constantin-4K-Disc macht ihn zumindest aus technischer Sicht zur bislang besten Möglichkeit, dieses umstrittene Kapitel der Marvel-Verfilmungen zu erleben.