Mit „Und alles wegen Mama“ hat Hermine Huntgeburth Anfang der 90er-Jahre eine Komödie geschaffen, die bis heute nichts von ihrem Charme eingebüßt hat. Die Geschichte um den arbeitslosen Familienvater Franz Zucker (Uwe Ochsenknecht), der schon lange mit dem Rücken zur Wand steht, verbindet klassisches Gaunerstück mit Familienfilm und liefert dabei eine Mischung aus Situationskomik, Gesellschaftssatire und warmherziger Milieustudie.
Als Zucker gemeinsam mit Sohn Benny dem windigen Geldverleiher Johannsen 25.000 Mark abknöpft, wähnt er sich kurz vor dem großen Durchbruch. Doch der neue Reichtum lässt nicht lange auf sich warten, um Neugier und Misstrauen zu wecken: Der misstrauische Nachbar und Kommissar Kaminski beobachtet ihn genau, Ehefrau Hilda (Eva Mattes) will endlich Antworten, und so bleibt Franz nur eine Lösung – er erfindet kurzerhand eine Speditionsfirma, die das bröckelnde Lügengebäude zusammenhalten soll. Was folgt, ist eine Kette an Missverständnissen, Enthüllungen und wunderbar absurden Verwicklungen, die in bester Komödientradition in immer neues Chaos führen.
Hermine Huntgeburth, die später mit Filmen wie Neue Vahr Süd, Männertreu oder Lindenberg! Mach dein Ding für Furore sorgte, beweist schon hier ihr Gespür für pointierte Dialoge, präzises Timing und die Fähigkeit, Figuren mit Ecken und Kanten liebevoll zu zeichnen. Aus dem vermeintlich kleinen Stoff – ein Familienvater, der versucht, mit allen Mitteln über die Runden zu kommen – entsteht eine mitreißende Geschichte über Träume, Scheitern und Zusammenhalt.
Getragen wird der Film von einem überragenden Ensemble: Uwe Ochsenknecht überzeugt als sympathischer Verlierertyp, der trotz aller Tricksereien das Herz am rechten Fleck hat. Eva Mattes gibt als Ehefrau Hilda die bodenständige Gegenspielerin, die sich von den Ausreden ihres Mannes längst nicht mehr blenden lässt. Ergänzt wird das Duo durch ein starkes Aufgebot deutscher Schauspielgrößen: Frank Giering, Jochen Nickel, Andrea Sawatzki, Katja Studt und Karl Markovics bringen mit ihren Figuren zusätzliche Schärfe und Komik ins Spiel und machen die Produktion zu einem wahren Star-Treffen.
Die Veröffentlichung auf DVD durch One Gate Media ist daher ein echter Gewinn. Die Kult-Komödie, die lange Zeit kaum zugänglich war, liegt nun in einer soliden Bild- und Tonqualität vor und bringt den Witz, die Situationskomik und das besondere Flair der frühen 90er zurück auf den Bildschirm. Damit wird „Und alles wegen Mama“ nicht nur für Fans der Darsteller, sondern auch für Liebhaber schräger deutscher Komödien zu einer lohnenswerten Wiederentdeckung.
Fazit:
„Und alles wegen Mama“ ist eine charmant-skurrile Komödie über kleine Gauner, große Träume und die Frage, wie weit man für die Familie gehen darf. Dank der DVD-Neuveröffentlichung von One Gate Media erstrahlt die turbulente Geschichte wieder in neuem Glanz und macht deutlich, warum Hermine Huntgeburths Film als kleines Juwel der deutschen Filmkomödie gilt.
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