Sonic Blast

Mit Sonic Blast inszenierte Regisseur Rodney McDonald Mitte der 90er einen brachialen Action-Thriller, der alles liefert, was Genre-Fans erwarten: ein kompromissloses Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem abgebrühten FBI-Agenten und einem wahnsinnigen Kriminellen, eingebettet in das klaustrophobische Setting eines entführten Passagierflugzeugs. Jetzt erscheint der Film erstmals auf Blu-ray – in überarbeiteter Fassung von One Gate Media, was diese Veröffentlichung zur idealen Gelegenheit macht, das explosive B-Movie wiederzuentdecken.

Zur Handlung:

FBI-Agent Nick Halton (intensiv gespielt von James Russo) hat sein halbes Berufsleben dem Ziel gewidmet, den berüchtigten Verbrecher Jeremy Barrett (Michael Harris) zur Strecke zu bringen. Endlich gelingt die Festnahme – doch der Gefangenentransport, ausgerechnet per Linienflug nach New York, wird zum Albtraum. Barrett reißt mitten in der Luft die Kontrolle über das Flugzeug an sich, überwältigt das Personal und zwingt nicht nur die Passagiere, sondern auch die an Bord befindliche Agentin Taja (Ice-T) in die Knie.

Als das schwer angeschlagene Flugzeug ziellos über der Metropole kreist und jeglicher Funkkontakt abbricht, bleibt Halton nur eine letzte Chance: Mit einem Helikopter wird er an das Flugzeug herangeführt – ein waghalsiges Luftmanöver, das in einem packenden Zweikampf hoch über den Wolken gipfelt.

Der Film:

Sonic Blast lebt ganz von seinem kompromisslosen 90er-Jahre-Charme: harter Schnitt, donnernder Score, kernige Oneliner, praktischer Pyro-Effekt statt CGI, und ein klares Gut-gegen-Böse-Schema. James Russo überzeugt als verbissener Lone-Wolf-Agent, während Michael Harris einen klassischen Psychopathen mit Kaltschnäuzigkeit und Charisma gibt. Ice-T, zu dieser Zeit noch in seiner filmischen Aufbauphase, liefert in seiner Rolle als taffe Agentin Taja eine glaubwürdige Performance – kühl, direkt, mit klarer Kante.

Regisseur Rodney McDonald verzichtet auf komplexe Nebenhandlungen oder emotionale Subplots – hier geht es nur um eines: Adrenalin. Der Showdown in luftiger Höhe ist handwerklich solide umgesetzt und erinnert in Machart und Atmosphäre stark an Filme wie Con Air oder Air Force One – wenn auch mit sichtbar kleinerem Budget.

Auch Nebenrollen sind prominent besetzt: Dean Norris bringt als technischer Einsatzleiter am Boden zusätzliche Spannung ins Spiel, während Mel Harris und Sam Anderson in kurzen, aber effektiven Szenen Akzente setzen.

Die Blu-ray-Veröffentlichung:

Mit der neuen Veröffentlichung durch One Gate Media bekommt Sonic Blast eine Bildqualität, die dem Film sichtbar guttut. Zwar bleiben manche Körnungen erhalten – typisch für Mid-Budget-Produktionen dieser Zeit – aber Farben und Kontraste wurden spürbar aufgefrischt. Die Tonspur (Deutsch und Englisch) liegt in klarem DTS 2.0 vor, wodurch vor allem die Actionsequenzen ordentlich Druck entwickeln. Auch die Synchronisation ist zeittypisch kernig und gelungen – besonders Ice-Ts markante Stimme bleibt in Erinnerung.

Die Menüführung der Blu-ray ist schlicht, aber funktional und lädt schnell zur direkten Filmwiedergabe ein. Kapitelwahl und Tonspurauswahl sind intuitiv, und das Blu-ray-Design hält sich optisch an den Stil klassischer Actionfilm-Cover – passend zum Inhalt.

Fazit:

Sonic Blast ist klassischer 90er-Actionstoff mit schnellem Tempo, klarer Rollenverteilung und einem unvergesslichen Setting. Wer Filme wie Turbulence, Passenger 57 oder eben Con Air liebt, wird hier auf seine Kosten kommen. Die Blu-ray von One Gate Media holt das Maximum aus dem Material heraus und macht den Film für Genrefans endlich in bestmöglicher Qualität zugänglich.