Little Rocket Lab für die Switch 2 ist ein ungewöhnlich charmantes Aufbauspiel, das die Welt der Fabrik- und Automatisierungssimulationen mit einer warmen, beinahe gemütlichen Atmosphäre verbindet. Im Mittelpunkt steht Morgan, eine junge Ingenieurin, die in ihre heruntergekommene Heimatstadt zurückkehrt. Ihr Ziel ist es, nicht nur die alte Infrastruktur wiederherzustellen, sondern am Ende sogar eine richtige Rakete zu bauen. Der Wiederaufbau der Stadt, das Errichten von Werkstätten, Förderbändern und komplexen Produktionsketten verleiht dem Spiel einen klaren Schwerpunkt, doch gleichzeitig entsteht durch die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes eine persönliche, fast menschliche Note.
Besonders gelungen ist die Art, wie Little Rocket Lab das sonst oft technisch-nüchterne Genre der Automation in ein entspannteres Gewand kleidet. Alles wirkt einladender, wärmer und persönlicher als in vielen anderen Fabriksimulationen. Die Maschinen rattern zwar, die Fließbänder laufen, doch nichts fühlt sich kalt oder industriell überwältigend an. Der visuelle Stil unterstützt diesen Ansatz zusätzlich: Die Grafik ist freundlich, handgezeichnet und vermittelt das Gefühl eines liebevollen Bastelprojekts. Man arbeitet nicht für gigantische Produktionszahlen, sondern für eine kleine Gemeinschaft, die Schritt für Schritt wieder aufblüht.
Auf der Switch 2 macht das Spiel technisch einen sehr runden Eindruck. Die verbesserten Leistungsreserven sorgen dafür, dass die Produktionsketten flüssig laufen und auch größere Anlagen stabil dargestellt werden. Das hohe Bildtempo und die kurze Ladezeit machen den Spielfluss angenehm und verstärken den Eindruck, dass man sich jederzeit problemlos in das nächste Projekt stürzen kann.
Trotz der vielen Stärken gibt es auch Grenzen. Wer eine extrem tiefe, komplexe Fabriksimulation erwartet, wie man sie aus anspruchsvollen Genre-Vertretern kennt, könnte Little Rocket Lab als etwas zu zugänglich empfinden. Die Produktionssysteme sind zwar befriedigend und durchaus vielseitig, erreichen aber nicht die Tiefe, die Hardcore-Fans erwarten würden. Auch das soziale System des Dorfes bleibt eher oberflächlich, mehr Kulisse als Kernmechanik. Die Interaktionen mit den Bewohnern sind freundlich und nett, aber keine großen erzählerischen Höhepunkte. Insgesamt legt das Spiel mehr Wert auf Atmosphäre und Gemütlichkeit als auf Herausforderung oder komplexe Systeme.
Das alles macht Little Rocket Lab zu einem Spiel, das besonders diejenigen begeistern dürfte, die gerne tüfteln, bauen und experimentieren, ohne sich von Stress oder Perfektionismus unter Druck setzen zu lassen. Es ist perfekt für Spielerinnen und Spieler, die sich Zeit lassen, Pläne schmieden und dabei eine ruhige, positive Stimmung genießen wollen. Wer hingegen nach maximaler Optimierung, tiefgreifenden sozialen Mechaniken oder fordernden Herausforderungen sucht, wird hier eher weniger fündig.
Am Ende ist Little Rocket Lab ein warmherziges, kreatives und angenehm entschleunigtes Spielerlebnis, das zeigt, dass Automatisierung nicht kalt und mechanisch sein muss. Es bietet eine einladende Mischung aus Bauen, Basteln und Gemeinschaft, getragen von einem klaren Ziel und einer charmanten Welt. Ein ideales Spiel für gemütliche Stunden – und eine schöne Bereicherung für die Switch 2.
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